Konzert Projekt-Kantorei: Johannespassion von Heinrich Schütz

Ort:
Verantwortlich:

Mitwirkende:

Evangelist: Mathias Aeberhard (Tenor)

Pilatus: Paul Steiner (Tenor)

Jesus: Bruno Sauder (Bass)

Komparsen: Mitglieder des Chores

Chor: Projektkantorei Romanshorn PKR

Leitung und Orgel: Bruno Sauder

 

Kollekte zur Deckung der Kosten!

Zum Programm:

Im Zentrum des Karfreitagskonzertes dieses Jahres steht die Johannespassion von Heinrich Schütz. Diese Vertonung des Leidens und Sterbens Jesu nach Johannes steht im Kontext der liturgischen Tradition der gesamten Kirche. Bis heute ist in der katholischen Kirche der Gebrauch von Instrumenten in der Karfreitagsliturgie untersagt. Als Schütz diese Komposition (1665) schuf, galt diese Konvention auch noch für die Lutherische Liturgie. Deshalb ist das vierzigminütige Werk vollständig ohne Instrumentalbegleitung gedacht. Entsprechend stellt es hohe Ansprüche an die Solisten und den Chor. Die rezitativische Deklamation des Textes, besonders des Evangelisten-Parts, ist noch recht nahe bei der Ausführung der spätmittelalterlichen Rezitative in den geistlichen Singspielen, wie sie beispielsweise in Einsiedeln gepflegt wurden und aus deren Überlieferung noch heute Lieder im Gottesdienst gesungen werden. Der Text der Johannespassion ist besonders stark mit Dramatik durchsetzt und eignet sich sehr gut zur Darstellung auf einer Bühne. So verwundert es nicht, dass sie wohl am häufigsten vertont wurde. Dazu kommt, dass mindestens in den katholischen Gottesdiensten die anderen Passionen nur vor dem Karfreitag, nicht aber am Tag selbst gelesen werden.

Für den Chor bleiben neben „Eingang“ und „Beschluss“ alle Rufe des Volkes, der Hohenpriester und der Kriegsknechte zu singen. Dies erfordert neben einer guten Deklamation ein grosses Einfühlungsvermögen in die jeweilige Situation. Ergänzend zu der Hauptrolle des Evangelisten, treten die zwei Personen des Jesus und des Pilatus. Weitere Nebenrollen, die sogenannten Komparsen, sind die Magd, ein Knecht und Petrus.

Umrahmt wird die Passion von zwei Präludien und Fugen in c-moll von Johann Sebastian Bach. Das erste Werk ist nicht sehr umfangreich, lebt aber von der Vielfältigkeit der Formen mit Pedalsolo zu Beginn und Laufwerk zum Schluss. Das zweite Werk zählt zu den grossen Präludien und Fugen und ist an Dramatik kaum zu überbieten.

 

Zurück