Monatsgedanke Januar

von

Liebe Kirchbürgerinnen und Kirchbürger,

Dieser Vers aus dem1.  Tessalonicherbrief ist die Jahreslosung für 2025.

Sie klingt zugleich einfach und plausibel. Natürlich behalten wir das Gute, das was und gut tut, was uns gefällt, was wir brauchen.

Der erste Thessalonicherbrief gilt als eines der ältesten Bücher des Neuen Testaments und wird oft als der früheste erhaltene Brief des Apostels Paulus angesehen. Er entstand wahrscheinlich zwischen 49 und 51 n. Chr. Thessalonich (heute Thessaloniki) war eine bedeutende Hafen- und Handelsstadt in Makedonien, eine der wichtigsten Städte des Römischen Reiches, und hatte eine religiös und kulturell vielfältige Bevölkerung.

Nach der Apostelgeschichte (17,1–9) wurde die Gemeinde  von Paulus und zweien  seiner Mitarbeiter  gegründet. Im Glauben an Jesus als den Messias wagten Menschen, die zuerst im jüdischen Glauben beheimatet waren, und Menschen mit nicht-jüdischem Hintergrund zusammen neue Wege. Unterschiedliche soziale und religiöse Identitäten formten sich neu.

Warum nun soll diese neue Community «Alles prüfen und das Gute behalten? Und was soll man prüfen und vor allem, was ist das Gute?

Gut ist, sich an der Botschaft und Person des Jesus von Nazareth zu orientieren.

Das war für Menschen, die bisher an eine bunte Vielfalt unterschiedlicher Gottheiten geglaubt hatten, vielleicht noch schwieriger als für die, die schon mal gehört hatten, dass es nur einen Gott gibt, der Himmel und Erde geschaffen hat, der treu und beständig ist und uns Menschen liebt.

Den neuen Weg mit Jesus als Zentralfigur ausschliesslich zu beschreiten und alles andere loszulassen, das war und ist heute immer noch, wenn man es ernst nimmt, eine Herausforderung.

Die neue Gemeinde wird aufgefordert, auch diesen neuen Weg an sich zu prüfen. Natürlich auch ihr eigenes Verhalten, aber eben auch die Botschaft des Evangeliums. Und ihre Verkündiger. Der Glaube an Jesus Christus darf hinterfragt und geprüft werden.

Paulus war sich sicher, dass seine Botschaft von Christus jede mögliche Prüfung bestehen würde. Deshalb lässt er seinen Schutzbefohlenen die Freiheit,  den neuen Weg zu prüfen. Er spricht zu ihnen mit dem Selbstbewusstsein einer Führungsperson, aber doch auf Augenhöhe.

Vor uns liegt ein neues Jahr  mit neuen und alten Wegen. Die Jahreslosung « Prüfet alles und das Gute behaltet» ermutigt uns heute in geistlichen und alltäglichen Angelegenheiten zu  einem klaren Blick und kritischem Urteilsvermögen. Prüfet alles:  euch Selbst und euer Verhalten in der Gemeinschaft und nach aussen.  Übernehmt nichts «Weil es schon immer so war». Glaubt nicht einfach alles, was gesagt wird. Prüft nach: entspricht es dem Evangelium (= gute Botschaft, die dem Leben dient?) oder nicht? Die Jahreslosung 2025 mutet uns Christen und Christinnen viel zu. Eine aktive und reflektierte Haltung im Glauben. Für neue Wege im Jahr 2025.

Pfrn. Martina Brendler

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