Monatsgedanke Mai
von Lars Heynen
Aus unterschiedlichen Themen wählten unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden das Thema «Frieden» für ihren Konfirmationsgottesdienst. Mit Schülern mache ich manchmal das Experiment, Krieg und Frieden in Farben darzustellen. Die Ergebnisse sind jedes Mal eindrücklich. Dunkel, Grau, Schwarz und Braun, manchmal mit einem Spritzer Rot wird der Krieg dargestellt. Bunte, helle Farben in den unterschiedlichsten Tönen benutzen die Schüler dagegen für den Frieden.
Solche Farben überwiegen tatsächlich auch bei Bildersuchen zu diesen Begriffen im Internet.
Etwas anderes fällt auf: Das, was äusserlich auf uns einströmt, schlimme Bilder, aber auch traurige Ereignisse, lassen es dunkel werden in uns. Krieg, Angst, Krisen und Verzweiflung sind nie nur äusserliche Zustände, sondern sie betreffen unser Innerstes, unsere Seele.
Nach Ostern spricht Jesus die Seinen an mit dem Satz: „Friede sei mit euch!“ (Joh 20,21). Was für ein Gruss! In das Dunkel der Seele soll Frieden einkehren. Der Friede Gottes, den man nicht verstehen kann, der es aber wieder hell und farbig werden lässt, wo vorher alles Grau in Grau war. Wo Gottes Friede einkehrt, wächst die Hoffnung, strahlt neue Freude auf.
Eine Freuden- und Hoffnungsbotschaft erreicht die Jünger. Die sollen sie nicht für sich behalten, sondern weitergeben. In Wort und Tat.
Christenmenschen – wir alle – sind also jene, die in das Dunkle der Welt Hoffnung, Licht und Farbe bringen. Damit wir das können, müssen wir selbst achtsam sein für alles Gute, was uns begegnet. In unseren Gottesdiensten – auch an der Konfirmation - lassen wir uns das sagen und zusprechen, was Gott schenkt.
Wir lernen, unser Leben aus Gottes Hand zu nehmen und somit die Lebenskunst des Vertrauens auf ihn hin. Bei ihm wird es einmal kein Dunkel mehr geben. Bei ihm ist Friede.
Pfarrer Lars Heynen