Augenweide

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Seit August werden verschiedene Werke des Romanshorner Künstlers Walter Schawalder im grossen Saal im Kirchgemeindehaus präsentiert. Der für Anfang Januar geplante Anlass mit dem Künstler musste nun aber aufgrund der Corona-Situation abgesagt werden. Walter Schawalder gibt darum Pfrn. Meret Engel in einem Interview Einblick in sein Schaffen.

Was waren die ersten, die entscheidenden Impulse für dich, Bilder zu malen? Gab es ein Schlüsselerlebnis?

Von Kind auf zeichnete und malte ich gern. Wenn ich Bleistift und Papier zur Hand hatte, konnte ich nicht widerstehen.

Wie hast du deine eigene Technik entwickelt?

Natürlich erhielt ich während meiner Ausbildung viele Anregungen, aber ich versuchte nie, andere zu imitieren. Nach einer langen Aquarellier-Phase wandte ich mich dem Malen mit Wachskreide (Neocolor) auf Holz zu und fand einen ganz eigenen Stil.

Was inspiriert dich?

Eigentlich alles: Der Reichtum an Formen und Farben, auch in meiner nächsten Umgebung.

Einige Bilder, die im Kirchgemeindehaus ausgestellt sind, zeigen Details aus der Natur: Eine Platanenrinde oder eine Bärlauchblüte. Was löst der Blick auf das Detail aus?

Die Natur bietet uns beim genauen Hinschauen einen ungeheuren, überraschenden Reichtum. Winziges zu vergrössern und so Details zu erkennen, fasziniert mich besonders. Wie der berühmte Biologe Carl von Linné schrieb: In den kleinsten Dingen zeigt die Natur die allergrössten Wunder.

Viele deiner Bilder zeigen Impressionen aus Romanshorn. Was macht für dich den besonderen Reiz aus, Sujets aus der Hafenstadt zu malen?

Das Gute liegt doch so nah! Bei meinen Ausstellungen höre ich häufig von Besucherinnen und Besuchern: Wie oft bin ich doch achtlos an diesen Orten vorbeigegangen und bemerkte das Schöne und Besondere nie.

Was bedeutet dir Kunst?

Kunst kommt eigentlich von Können und setzt handwerkliche Fähigkeiten und fundiertes Wissen voraus. Was dann Kunst ist, darüber scheiden sich die Geister. Ich höre immer wieder, dass meine Bilder den Betrachtenden einfach „wohltun“.

 

Die Bilder von Walter Schawalder sind noch bis zum 5. Februar im Evangelischen Kirchgemeindehaus Romanshorn ausgestellt. Ab dem 6. Februar werden einige Bilder aus dem reichen Schaffen (u.a. Appenzeller Malereien) der 96-jährigen Romanshornerin Ida Graf zu sehen sein.

  

  

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