„Bald geschafft?!“

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Die evangelischen Romanshorner Grünen Güggel sind im Endspurt. Am 25. März soll die Zertifizierung stattfinden. Nach der Zertifizierung geht es weiter, der Ideenspeicher ist voll. Danke an alle, die uns unterstützen, besonders an die Kirchenvorsteherschaft Romanshorn-Salmsach. Für das Umweltteam: Martina Brendler.

 

Vieles ist aufgegleist, einiges ist umgesetzt: Am 25. März wird auch die evangelische Kirchgemeinde Romanshorn-Salmsach das Umweltlabel «Grüner Güggel» erhalten.

Jedes Label ist mit Vorgaben und konkreten Umsetzungen verbunden, auch das kirchliche Umweltzeichen «Grüner Güggel»: «Wir haben uns als Kirchgemeinde und nach Beschluss der Vorsteherschaft vom 15. September 2020 dafür entschieden. Als verantwortliche Umweltgruppe haben wir geschaut, was wir im Nachhaltigkeitsbereich bereits haben und wo wir konkret handeln müssen», sagt Pfarrerin Martina Brendler. Zusammen mit David Züllig, Monika Visintin, Martin Nafzger und Marco Bertschinger gehört sie zum Umweltteam.

Auf der Zielgeraden

Getan hat sich seither einiges: Eingeführt sind unterdessen umweltfreundliches Papier (mit dem Umweltzeichen Blauer Engel) im Bürobereich, ebensolche Reinigungsmittel (alle Produkte von einer Firma) und wesentlich energiesparende Leuchtmittel (LED): «Trotzdem ist die Sache nicht so einfach. So haben wir zum Beispiel relativ lange nach einer Firma gesucht, die Reinigungsmittel für alle Anwendungen anbietet. Wir sind fündig geworden und auch positiv überrascht, wie gut sie funktionieren», erzählt David Züllig. Auch bei der Beleuchtung in der Kirche war es eine Herausforderung, Deckenstrahler zu finden, die dimmbar sind und  deren Ausstrahlung für das Kirchenschiff passen.

Für das Umweltteam wurde rasch klar, dass die Aufarbeitung der Daten mit ziemlich viel Arbeit verbunden war. Doch jetzt sind die Sicherheitsrichtlinien und die Schöpfungsleitlinien fertiggestellt. «Ebenfalls eingeführt ist ein internes Abfallsystem: Es nennt sich «We recycle» und bedeutet: Die verschiedenen Abfälle kommen in die gleichen Behälter, werden zweimal monatlich abgeholt und dann durch diese Firma in die einzelnen Wertstoffe getrennt. Übers Ganze gesehen, ist das effizienter. Die Ausnahme bilden die Grünabfälle (und Dosen, Glas und Kunststoff) vom Friedhof, die wir gesondert sammeln», so Edith Lengacher. Und beim Abfallsystem gehört es auch zur Selbstverständlichkeit neben dem ökologischen Aspekt auch eine starke soziale Verantwortung. Das heisst: Menschen aus jeder Bevölkerungsschicht wird eine Chance zur Beschäftigung gegeben, also auch Menschen, die auf dem ersten Arbeitsmarkt geringe Chancen haben.

Überaus positiv verlaufen, sind bisherige Aktivitäten wie das «Turmfalkenprojekt» oder auch die Idee, auf dem Friedhof, einen Bibelgarten zu gestalten.

Wie weiter?

Jetzt und auch nach der Zertifizierung bleibt die Umsetzung die Herausforderung: Zum Beispiel bei der Förderung der Artenvielfalt, wo Wünsche und Realität nicht immer übereinstimmen, wo Umsichtigkeit bei der Pflege der Wiesen gefragt ist. Und es braucht eine breitflächige Überzeugungsarbeit, eine Verankerung in allen Gremien und Gruppen der Kirchgemeinde. Damit eine Geschlossenheit erkennbar wird, sind gewisse Rahmenbedingungen von Seiten der Vorsteherschaft zu setzen. Gleichzeitig ist es wünschenswert, für den einen oder die andere der MitarbeiterInnen und der Freiwillig tätigen, dass sie gewisse Gewohnheiten auch anpassen müssen, so Brendler. Vorläufig noch im Ideenpool befindet sich eine grössere Solaranlage auf dem Dach des Kirchgemeindehauses.

Willkommen

«Sich um dieses Label zu bewerben, war der Beschluss der Vorsteherschaft, betrifft aber alle Bereiche der Kirchgemeinde», so der Kirchenvorsteher Martin Nafzger: «Die evangelischen Grünen Güggel sind kein elitärer Club. Das Engagement geht weiter, neue Inputs und Menpower sind darum willkommen.»

Bild: Im Heizungsraum der Kirche: Effiziente Einstellung der Anlage und Temperatur-Reduktion in der Kirche.

Text und Bild: Markus Bösch

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