Weihnachtspäckli zaubern lächelnde Gesichter

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In Romanshorn wurden im November als absoluter Rekord 550 Päckli geschnürt: Sante Neuweiler war jetzt bei der Verteilung in Moldawien mit dabei: «Die Dankbarkeit der Menschen hat mich tief beeindruckt.»

Im Sommer aufgegleist und im November dann durchgeführt – und jetzt sind auch sie in Moldawien verteilt worden: Seit vielen Jahren ist auch Romanshorn involviert in die «Aktion Weihnachtspäckli» der Organisation «Licht im Osten» (und drei weiteren Organisationen (Information im Kasten). Unter der Federführung von Vreni Arn-Harder haben über 70 Helferinnen und Helfer bei Privaten, Migros und Coop  und in der evangelischen Kirche kleine und grosse Pakete (nach Listen von «LiO») zusammengestellt und eingepackt. Mit notwendigen Lebensmitteln, Kosmetikartikeln sowie Spielen und Schulmaterialien (für Kinder). Hand angelegt hat auch der Romanshorner Sante Neuweiler. Beim Einpacken und schliesslich auch beim Verteilen vor Ort: «Drei Teams waren im Dezember  in Moldawien unterwegs, ich gehörte zum zweiten Team. Wir waren zu siebt, vier  kamen aus der Schweiz, zwei aus dem süddeutschen Raum und ein Mann war als Übersetzer aus Rumänien dabei. Wir waren während sieben Tagen unterwegs, am Morgen haben wir Schulen und Heime besucht, am Nachmittag Familien und Einzelpersonen. Es waren sicher über 1000 Pakete, die in Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und Kontaktpersonen vor Ort den Weg zu den Menschen fanden», erzählt Neuweiler.

Emotionen

Sie hätten sich viel Zeit genommen, mit den Kindern, Familien und alten Menschen, in Kindergärten, Schulen und Heimen  in Kontakt zu kommen: «Wir haben ihnen gesagt, dass Menschen in der Schweiz diese Päckli für sie zusammengestellt haben und dass wir  als ÜberbringerInnen zu ihnen kommen. Und alle  Empfängerinnen und Empfänger waren sichtlich gerührt, weil  sie gespürt haben: Wir sind nicht vergessen, Menschen in anderen Ländern denken mit konkreten Taten an uns. Sie fahren sozusagen extra zu uns, um uns zu beschenken.»

Beeindruckend

Diese Zusammengehörigkeit über die Grenzen hinweg und auch die Dankbarkeit der Menschen habe ihn und die ganze Gruppe  beeindruckt, etwa, wenn sie mit sichtlichem Stolz  mit «ihrem» Weihnachtsgeschenk nach Hause gegangen sind: «Oder wenn uns ein einem Dorf  der Bürgermeister explizit gedankt hat, wenn die Kinder in einer Grossfamilie sich nur schon gefreut haben über das «UNO», das sie in ihrem Päckli gefunden haben. Wie wichtig diese Aktion hier – und in den anderen osteuropäischen Ländern – ist, zeigte mir auch die Reaktion einer Mutter, die ihre vier Kinder nach dem Verschwinden ihres Mannes allein durchbringen muss und auf diese «Überlebenshilfe» schlicht angewiesen ist», so Neuweiler. Berührend sei auch gewesen, wie immer Kinder in Kindergärten, Schulen und Heimen  ihnen ganz direkt gedankt haben mit Liedern, Musik  und kleinen Theateraufführungen.

Auf Augenhöhe

Ihm sei es zudem ein Anliegen, dass sich Gebende und Empfangende auf gleicher Höhe begegneten, denn: «Ich bin überzeugt, dass wir alle einfach gleichwertige  Menschen sind, die von Gott geliebt sind. Etwas von diesem Geist wollen wir zu ihnen bringen. Ihr Lächeln und Lachen zeigt uns, dass sie das spüren», sagt der 69-Jährige, der in Romanshorn die (evangelikale) FCT-Church besucht.

 

Zukunft ermöglichen

Moldawien gehört zu 18 Ländern, in denen die Organisation «Licht im Osten» Projekte unterhält: Es ist an sich ein fruchtbares Land, hin und her gerissen zwischen EU und Russland. In diesem Jahr werden 15'000 Weihnachtspäckli verteilt, werden ein Frauenhaus und Tageskliniken unterstützt. Um Zukunft zu ermöglichen, werden Grossfamilien begleitet, Kindertagesstätten und lokale Unternehmen gefördert. Für ganz Osteuropa wurden im vergangenen Jahr mehr als 126'000 solche Päckli verteilt.

Bildlegende: Sante Neuweiler in Moldawien: Nach 2018 war er auch in diesem Dezember vor Ort: «Ich kann versichern. Auch die von Romanshorn aus geleistete Hilfe kommt vollumfänglich an». (Text: Markus Bösch; Bild: mb/PD)

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